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Unterwegs auf der Mecklenburgischen Südbahn

Mecklenburgische Südbahn

Mecklenburgische Südbahn

Die Eisenbahnstrecke von Parchim über Karow und Waren (Müritz) nach Neubrandenburg wird als Mecklenburgische Südbahn bezeichnet. Während der Abschnitt Waren (Müritz) – Neubrandenburg als Hauptbahn ausgebaut und elektrifiziert ist, sieht es für den Abschnitt Parchim – Waren (Müritz) anders aus. Hier wurde 2012 der Personenverkehr eingestellt. Lediglich auf dem kurzen Abschnitt Waren (Müritz) – Inselstadt Malchow verkehren noch Personenzüge. Seit 2016 versucht man zumindest in den Sommermonaten auch auf dem Restabschnitt einen saisonalen Reiseverkehr anzubieten.

Zu Ostern sowie von Ende Mai bis Anfang September rollen nun wieder an den Wochenenden jedes Jahr Züge auf der gesamten Südbahn. Außerdem wird von Karow aus noch Plau am See angefahren. Dadurch ist die Region zumindest an den Wochenenden in der warmen Jahreszeit für Bahnreisende wieder erreichbar geworden. Das sollte man auch nutzen, denn diese Gegend hat für Liebhaber kleiner Orte, für Wanderfreunde, Wassersportler und Naturliebhaber jede Menge zu bieten.

Wer aus Berlin anreist, sollte den Intercity nach Warnemünde nutzen. Hier hat man in Waren (Müritz) Anschluss an die Züge der Südbahn. Reisende aus Richtung Hamburg fahren bis Ludwigslust und steigen dort um. Durchgehende Fahrkarten kann man nur zum Teil buchen. Dies ist bei Umstieg in Waren (Müritz) bis Inselstadt Malchow möglich, aus der anderen Richtung bis Parchim. Auf dem Reststück kann man aber auch mit dem Mecklenburg-Vorpommern-Ticket oder der Bahncard 100 reisen. Ansonsten gibt es entsprechende Einzelfahrscheine direkt beim freundlichen Zugpersonal.

Die Züge schaukeln meistens recht gemächlich durch die Landschaft. 80 km/h ist auf einigen Teilabschnitten das Höchste der Gefühle. Zumeist geht es doch langsamer voran. Das dürfte mit dazu geführt haben, daß im Regelverkehr zuletzt immer weniger Menschen in den Zügen saßen.

Streckennetz Mecklenburgische Südbahn – Quelle: Tourist Info Plau am See GmbH

Zum Einsatz kommen auf der Südbahn Dieseltriebwagen des Typs RS 1. Die sind ausreichend groß, haben sehr bequeme Sitze und bieten auch Abstellflächen für Fahrräder und Kinderwagen. WLAN gibt es auch, aber nur 50 MB pro Tag und Person. Naja, man sollte vielleicht eh lieber aus dem Fenster schauen und die Landschaft betrachten. Die Züge verkehren im 2h-Takt, wobei zwischen Karow und Plau am See sich ungefähr ein Stundentakt ergibt, da hier die Züge aus Richtung Waren (Müritz) wie auch Parchim hin fahren.

Bei meinem Besuch zu Ostern fuhren leider nur wenig Menschen mit den Zügen, obwohl das Wetter sehr schön war. Das sollte sich unbedingt ändern, denn nur wenn ausreichend Menschen die Züge nutzen, ist der Verkehr auf dieser Strecke auch in den kommenden Jahren gesichert. Und vielleicht wird aus dem Saisonverkehr dann auch wieder ein regulärer Ganzjahresverkehr.

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