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Mit dem Rasenden Roland über die Insel Rügen

99 783 in Göhren

99 783 in Göhren

Wer Deutschlands größte Insel, die Insel Rügen, besucht, der sollte auch unbedingt eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ machen. So wird im Volksmund die Schmalspurbahn bezeichnet, die Lauterbach, Putbus, Binz und Göhren sowie die zahlreichen kleinen Orte dazwischen miteinander verbindet.

Vom einstmals fast 100 km umfassenden Streckennetz ist zwar nur noch ein kleiner Teil übrig, doch der zieht jedes Jahr sehr viele Menschen in seinen Bann. Der durchgängige Betrieb der Züge mit Dampfloks dürfte daran nicht ganz unschuldig sein.

Die Züge fahren das ganze Jahr hindurch. Zwischen Mai und Oktober wird der Fahrplan allerdings verstärkt. Dann wird zwischen Lauterbach, Putbus und Binz im 2h-Takt gefahren, während zwischen Binz und Göhren ein Stundentakt angeboten wird. Die Züge führen jeweils acht Reisezugwagen mit sich, einer davon ist jeweils ein offener Aussichtswagen. Einige Züge führen auch einen Büfettwagen mit. Wer sein Fahrrad dabei hat, kann dies im Gepäckwagen verstauen lassen während der Fahrt.

Erfahrungsgemäß ist der offene Aussichtswagen am schnellsten voll. Gerade aber auch tagsüber sind die Züge allgemein sehr voll, obwohl pro Zug rund 300 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Wer es entspannter haben möchte, sollte die Züge am Morgen oder am Abend nutzen um sich so entspannt über die Insel bringen zu lassen. Trotz des Namens ist die Geschwindigkeit doch eher gemächlich. Für die 23 km von Göhren nach Putbus werden 1:15 h:min benötigt.

Entspannt sind auch die Fahrpreise beim Rasenden Roland.

Lauterbach/Putbus – Göhren:

einfache Fahrt = 12 €
Tageskarte = 25 €
Familien-Tageskarte = 52 €
Wochenkarte = 35 €

Für Alleinreisende rentiert sich bei einem mehrtägigen Aufenthalt die Wochenkarte zum Preis von 35 € sehr schnell.

Zu beachten ist, daß die alten Wagen nicht barrierefrei sind. Da bedarf es dann schon etwas Muskelkraft einen Kinderwagen oder Rollstuhl reinzuhieven. Das tut der Fahrt mit der Schmalspurbahn keinen Abbruch. Hier ist alles noch wie früher, die Kunstledersitze erinnern noch an die DDR-Zeit. Die Toiletten sind noch richtige Plumpsklos und dürfen daher in den Bahnhöfen nicht benutzt werden. Klimaanlagen gibt es hier in den Wagen natürlich auch nicht, dafür lassen sich die Fenster öffnen.

Fahrkarten kann man direkt im Zug kaufen. Dort ist beim Schaffner allerdings nur Barzahlung möglich. Das hängt u.a. mit der schlechten Netzabdeckung entlang der Strecke zusammen. In Putbus, Binz LB und Göhren haben die Fahrkartenausgaben ganzjährig geöffnet. In Sellin Ost kann man von Mai bis Oktober, in Baabe im Juli und August seine Fahrkarten am Schalter kaufen. An den Fahrkartenausgaben kann man auch mit Kreditkarte oder Girocard bezahlen.

Noch ein Hinweis: der Regelspurbahnhof ist vom Kleinbahnhof knapp 2 km entfernt. Wer also mit der Bahn anreist, sollte einen entsprechenden Fußweg einplanen. Da gerade im Sommer der Zugverkehr sehr dicht ist, ist das kein Drama wenn man einen Zug verpasst. Eine Mitfahrt sollte man sich aber als Rügenurlauber auf keinen Fall entgehen lassen.

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